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Familie der Lerchen – poetische Bodenbrüter

Familie der Lerchen – poetische Bodenbrüter

Die Lerche ist ein Vogel mit lyrischer Berühmtheit. So kündigt sie in Shakespeares „Romeo und Julia” den bevorstehenden Morgen an und in Goethes „Faust” steht sie metaphorisch für die Grenzenlosigkeit des Geistes. Ihr lateinischer Name ‘alauda’ wird oft umgedeutet zu ‘lauda deum’ (lobet Gott), wobei an ihren himmelsnahen Flug und Gesang angeknüpft wird. In diesem Blogbeitrag erfahrt ihr mehr über die Familie der Lerchen und ihre Besonderheiten in Deutschland und Europa.

Merkmale

Häufig sind Lerchen in offenen Geländen, wie Feldern, Heiden, Wiesen und Steppen, aber auch auf breiten Straßen und Industriegebieten. Was ihre Arten vereint, ist die unscheinbar braune Färbung des Gefieders und der markante Singflug der Männchen. Die 3-5 gelegten Eier werden von den Elternvögel in Bodennester gelegt, wo sie durch ihr braun-geflecktes Aussehen auf dem nicht zu dicht bedeckten Boden perfekt getarnt sind. Bis die Jungen selbstständig sind, bleiben sie bei ihren Nestern und unternehmen erste Flug- und Jagdübungen. Lerchen sind vor allem nachts und in der Dämmerung gut zu hören, wenn auch nicht leicht zu sichten. Die Feldlerche erkennt ihr an ihrem Ruf, der einem „dr-rüp” ähnelt. Die urbane Haubenlerche dagegen ist an ihrem melancholischen „düi” und „di di düh” erkennbar.

Heimische Lerchenarten Deutschland

Die Feldlerche

 Eine Feldlerche im Flug mit ausgebreiteten Flügeln, scharf fokussiert gegen einen weichen Hintergrund, was die Schönheit und Anmut der Vogelbewegungen hervorhebt.

Die in Deutschland am häufigsten vorkommende Lerchenart ist die Feldlerche (lat. alauda arvensis), die durch den Ackerbau jedoch zunehmend Lebensraum verliert. Sie ist gekennzeichnet durch die weißen Ränder am Flügelhinterrand und an den Schwanzaußenkanten sowie ihrer angedeuteten Haube. Die Feldlerche ist europaweit zu finden und genießt dadurch den höchsten Bekanntheitsgrad. Ausgewachsen, erreicht sie eine Größe von 16-18 cm.

Die Heidelerche

Eine Heidelerche steht auf sandigem Boden vor einem unscharfen natürlichen Hintergrund, das Profil des Vogels hebt sich deutlich ab und zeigt seine typischen Gefiedermerkmale.

Die Heidelerche (lat. lullula arborea) ist wie die Feldlerche weit verbreitet. Sie kann deshalb in gesamt Mittel- und Südeuropa beobachtet werden. Die Heidelerche ist mit ihren 14 cm eine der kleinsten Vertreterinnen ihrer Art. Sie lässt sich gut an dem weißen Überaugenstreif, dem weißen Feld an der Vorderkante des Handflügels und an ihren weißen Schwanzspitzen erkennen. Wie der Name vermuten lässt, ist sie in Heiden, auf Lichtungen und sogar auf Bergwiesen anzutreffen.

Die Haubenlerche

Eine Haubenlerche mit erhobenem Kopf steht auf einem hölzernen Untergrund mit klarem blauen Himmel im Hintergrund.

Die Haubenlerche (lat. galerida cristata) unterscheidet sich von ihren heimischen Geschwistern vor allem durch die auffallend spitze Haube. Im Gegensatz zu anderen Lerchenarten fehlt der weiße Flügelhinterrand und der Schwanz ist kürzer und bräunlicher. Der Schnabel ist dagegen lang und kräftig. Die Haubenlerche hält sich gern in trockenen Gebieten auf, das schließt auch Straßen und Industriegebiete nicht aus.

Weitere Arten und Besonderheiten

Lerchen könnt ihr nicht nur in Mitteleuropa beobachten. So ist die Theklalerche (lat. galerida theklae) in Südwesteuropa zu finden.  Die Stummellerche (lat. calandrella rufescens) könnt ihr hingegen in Gebieten Spaniens und Südrusslands antreffen. Die Kurzzehenlerche (lat. calandrella brachydactyla) und die Kalanderlerche (lat. melanocorypha calandra) haben sich in Südeuropa ausgebreitet. Im Norden Europas ist lediglich die Ohrenlerche (lat. eremophila alpestris) zu beobachten, die zusätzlich durch ihr schwarz-gelbes Kopfmuster und die schwarzen Federohren gekennzeichnet ist.

Mehr über Lerchen in Mitteleuropa könnt ihr hier erfahren.

Titelfoto von Johnny_px auf pixabay

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