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Vogelwelt

Schwarzkehlchen – Flotter Frühlingsbote

Schwarzkehlchen – Flotter Frühlingsbote

Ein besonders ansehnlicher Frühlingsvogel ist das Schwarzkehlchen, ein kleiner Bodenbrüter mit hübschem Federkleid. Zerstörerischer Landwirtschaft zum Trotz hält es sich nach wie vor im Süden und Westen Deutschlands, wo es von erhöhten Positionen aus seinen Gesang erklingen lässt.

Aussehen

Das Schwarzkehlchen ist ein kleiner Singvogel aus der Familie Fliegenschnäpper, genau wie das Rotkehlchen und der Hausrotschwanz. Mit seinen etwa 12 Zentimetern Länge ist es etwas kleiner als das Rotkehlchen, hat aber eine ähnliche Körperform. Die Färbung des männlichen Schwarzkehlchens ist unverwechselbar: Mit seinem schwarzen Kopf, dem weißen Halsring und der orange-rot gefärbten Vorderseite könnt ihr es gut von anderen Singvögeln unterscheiden. Das Weibchen (siehe Bild oben) ist etwas matter gefärbt und ihm fehlt das Halsband, daher ist es äußerlich leicht mit dem verwandten Braunkehlchen zu verwechseln.

Vorkommen

Das Schwarzkehlchen hat international ein relativ großes Verbreitungsgebiet, daher gilt es bei der IUCN als nicht gefährdet. In Europa hält es sich von März bis November in der Mitte und im Osten auf, während es sein Winterquartier in Süd- bis Westeuropa sucht. In Deutschland lebt das Schwarzkehlchen zumeist im Süden und Westen, im Nordosten fehlt es völlig. Bevorzugter Lebensraum des Schwarzkehlchens sind offene Landschaften mit Büschen so wie in der Heide oder im Hochmoor. Auch in Weinbergen wurde es schon gesichtet. Leider wird das Vorkommen des Schwarzkehlchens in Deutschland derzeit als gefährdet oder sogar als stark gefährdet eingeschätzt, was sich aus dem Einwirken der Landwirtschaft auf den Bodenbrüter ergibt.

Vogelbeobachtungs-Tipps

Gut beobachten könnt ihr das Schwarzkehlchen, wenn es auf erhobenen Posten seinen Gesang verkündet. Der Frühlingsbote wippt dabei mit dem Schwanz und lässt ein hohes, zwitscherndes viet oder viet-tsäk-tsäk erklingen. Seine Schimpflaute hingegen klingen eher knackend, wie zwei aneinander geschlagene Steine.

Da es vieles am Boden erledigt, entdeckt ihr Schwarzkehlchen oft auch mit Blick nach unten. Dort fängt das Schwarzkehlchen Insekten, Spinnen und Würmer und baut sein Nest. Zwischen März und August brütet es, geschickt versteckt zwischen Moos und Gräsern. Nicht nur Feinde wie Marder, Igel, Ratten und Haustiere machen den Nestern zu schaffen, auch die Landwirtschaft zerstört die Gelege der Schwarzkehlchen, vor allem durch verfrühtes Heumachen.

Foto: © Frank Vassen / flickr.com

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