Die Familie der Drosseln (Turdidae) – wahrscheinlich hat jeder schon einmal von ihnen gehört oder sogar die ein oder andere Art beobachten können. Mit ihrem melodischen Gesang, ihrem auffälligen Gefieder und ihrem eleganten Erscheinungsbild ist die Drossel ein wahrer Blickfang. In diesem Blogbeitrag werden wir eingehend verschiedene Aspekte ihrer Lebensweise sowie die Unterschiede der einzelnen Arten dieser faszinierenden Vogelfamilie aus der Ordnung der Sperlingsvögel genauer unter die Lupe nehmen.
Ordnung und Verbreitung der Drossel
Die Drossel ist eine Vogelfamilie aus der Ordnung der Sperlingsvögel. Zur Familie der Drosseln gehören etwa 20 Gattungen mit 176 Arten. Drosseln und Fliegenschnäpper wurden früher als eine gemeinsame Familie klassifiziert, daher kommt es häufiger zu Verwirrung, da manche Fliegenschnäpper-Arten noch die Bezeichnung „Drossel“ tragen. Die Singvögel sind nahezu auf allen Kontinenten, bis auf die Antarktis vertreten. Grund dafür sind unter anderem ihre Anpassungsfähigkeit sowie ihr breites Nahrungsspektrum.
Aussehen einer Drossel
Drosseln bilden im Vergleich zu anderen Singvögeln eine der größeren Familien (ca. 11-33 cm). Charakteristisch sind ihre großen Augen, relativ langen Beine und der längere, abgestutzten Schwanz. Diese Merkmale tragen zu ihrer einzigartigen Erscheinung bei. Drosseln lassen sich meist hüpfend am Boden nach wirbellosen Tieren beobachten. Zudem stehen Beeren und Früchte auf ihrem Speiseplan. In Sträuchern oder Bäumen platziert, befinden sich die offenen, schalenförmigen Nester der Drosseln. Das Jugendkleid ist deutlich durch seine Flecken erkennbar. Drosselnlassen sich vor allem in Wäldern und Parks gut beobachten.
Heimische Drosselarten im Vergleich
Die Gattung Turdus ist nicht nur die größte Gattung der Drossel Familie und auch die einzige Gattung, die auch bei uns in Deutschland brütet.
Amsel
Egal ob in Parks, Gärten oder sogar Städten – Die deutschlandweit wohl bekannteste Art in der Familie der Drosseln ist die Amsel. Aufgrund ihrer schwarzen Färbung und ihrem orange-gelben Schnabel sind die Männchen der Art unverkennbar. Die Weibchen sind mit einem braunen Federkleid und Schnabel optisch etwas unauffälliger. Sie sind zudem kleiner als die männlichen Vögel.
Wacholderdrossel
Die Nahrungspräferenzen der Wacholderdrossel ergeben sich aus ihrem Namen: Neben Insekten, Schnecken und Würmern frisst diese Drosselart nämlich besonders gerne Wacholderbeeren. Aufgrund ihres auffälligen Aussehens ist die Wacholderdrossel recht gut von ihren Artgenossen zu unterscheiden. Ihr Kopf ist grau, mit einem gelben Schnabel. Der Rücken ist rotbraun, Kehle und Brust wiederum sind dunkelgelb mit schwarzen Tupfen. Die Flügel der Wacholderdrossel sind dunkelbraun und weiß umrahmt, der Schwanz hingegen ist dunkelgrau gefärbt. Männliche und weibliche Vögel gleichen sich äußerlich. Ihre Größe gleicht der Amsel, jedoch ist die Wacholderdrossel in der Regel etwas schwerer.
Singdrossel
Diese Drosselart hat ihren Namen nicht von ungefähr – Der Gesang der Singdrossel gehört zu den schönsten unter den hier in Deutschland heimischen Arten. Anhand ihrer Stimme kann man sie daher gut erkennen. Man erkennt die Singdrossel daran, dass die einzelnen Motive des langen und vielseitigen Gesangs mehrfach hintereinander – meist zwei bis viermal – wiederholt werden. Äußerlich hat die Singdrossel Ähnlichkeit mit der Misteldrossel, welche jedoch deutlich größer ist. Die Oberseite der Singdrossel ist braun gefärbt, ihre Unterseite hingegen weiß. Besonders auffällig sind dabei die vielen braunen Punkte, welche die helle Unterseite ihres Gefieders zieren. Weibchen und Männchen sehen sich ähnlich, wobei die männlichen Vögel oft etwas größer sind.
Rotdrossel
Die Rotdrossel ist aufgrund ihrer rot-orangenen Flanken gut erkennbar. Ihre Oberseite ist dunkelbraun gefärbt und ihre Unterseite weiß mit dunkelbraunen Flecken. Ebenfalls markant ist der helle Schweif, welcher sich über den Augen der Rotdrossel befindet.
Misteldrossel
Die Misteldrossel ähnelt der Singdrossel ist aber deutlich größer. Zudem unterscheidet sich diese durch ihren längeren Schwanz. Das Gefieder der Mistdrossel ist grau-braun mit hellen Rändern an den Flügelfedern. Charakteristisch für ihr Aussehen ist ihre kräftig getropfte Unterseite.
Ringdrossel
Häufig im Bergland anzutreffen ist die Ringdrossel. Die Ringdrossel unterscheidet sich von anderen Arten vor allem durch ihr halbmondförmiges, helles Brustband. Das Männchen hat ein helleres Brustband, sein Erscheinungsbild ist jedoch insgesamt deutlich dunkler im Vergleich zum Weibchen, das wiederum ein dunkleres Brustband trägt.
Sie interessieren sich für die Themen Vogel und Natur und möchten mehr erfahren? Auf unserem Blog finden Sie viele weitere, spannende Artikel. Lesen Sie beispielsweise alles über Wanderfalken in der Stadt, den Blauwangenspint oder die Vogelwelt in Nigeria.
Titelfoto von:
- Oben links: von Francesco Ungaro auf Pexels
- Oben Mitte: von sharkolot auf Pixabay
- Oben rechts: von MabelAmber auf Pixabay
- Unten links: von Phil Mitchell auf Pexels
- Unten Mitte: von 3238642 auf Pixabay
- Unten rechts: von jggrz auf Pixabay
