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Vogelwelt

Bergfink – Skandinavischer Schwarmvogel

Bergfink – Skandinavischer Schwarmvogel

Der Bergfink ist nur im Winter bei uns zu Gast: Den Rest des Jahres lebt der Singvogel in den Birkenwäldern Skandinaviens.

Aussehen

Der Bergfink, auch Nordfink genannt, ist ein Singvogel aus der großen Familie der Finken. Die Männchen dieser etwa spatzengroßen Vogelart haben einen bräunlich-grauen Kopf und Nacken, orangefarbene Brust und Schultern und einen weißen Bauch und Bürzel. In ihrem sommerlichen Brutkleid sind Kopf und Nacken tiefschwarz statt grau. Die Bergfink-Weibchen sind insgesamt schlicht gefärbt und tragen einen bräunliches Kopfgefieder und blassere Orangetöne. Um den Bergfink nicht mit dem verwandten Buchfink zu verwechseln, solltet ihr auf das Orange von Schultern und Brust achten. Seht ihr die Vögel im Flug, dann unterscheidet sie am auffällig weißen Bürzel des Bergfinks.

Vorkommen

Das Brutgebiet des Bergfinks sind skandinavische Birkenwälder. Nach Mitteleuropa kommt er zum Brüten nur in Ausnahmefällen. Dafür verbringt der Bergfink den Winter gerne bei uns: Am häufigsten findet ihr ihn in Wäldern mit umfangreichem Buchenbestand. Aktuell ist der Bestand des Bergfinks stabil und erscheint gesichert.

Vogelbeobachtungs-Tipps

Wenn ihr den Bergfink von Oktober bis April in seinem mitteleuropäischen Winterquartier entdecken wollt, dann bemerkt ihr ihn vielleicht schon von Weitem an seinem Ruf. Das quäkende trrrrr, ähnlich dem Ruf des Grünfinks, schallt lautstark durch die Wälder. Noch lauter wird der Ruf natürlich, wenn er in den charakteristisch großen Schwärmen des Bergfinks vorgetragen wird. So groß werden diese Gruppen, dass teils ganze Äste unter ihrem gemeinsamen Gewicht nachgeben. Im Januar 2009 zum Beispiel gab es eine solche Bergfink-Invasion in der Steiermark, im Januar 2015 wurde Ähnliches aus dem hessischen Haiger berichtet. Wie gewaltig so eine Bergfinken-Invasion ausfallen kann, seht ihr auch in diesem Video aus dem Schwarzwald:

Wenn der Bergfink im Winter unsere Futterhäuschen besucht, nimmt er aber zum Glück meist nicht gleich eine Million Freunde mit, sondern nur ein paar. Am meisten freut er sich über Sonnenblumenkerne und Nüsse. Ansonsten sucht er seine Nahrung am Boden, manchmal auch richtig einfallsreich: Der Bergfink wischt Schnee mit Flügeln und Schnabel beiseite, um versteckte Bucheckern zu finden. Doch auch Sämereien und Beeren verschmäht er nicht. Bei so vielen Mitessern sollte er vielleicht auch nicht wählerisch sein.

Foto: Dave Grubb (Lizenz: CC BY-SA 2.0) / flickr.com

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