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Allgemein Vogel der Woche Vogelwelt

Graugans – intelligenter Skeptiker

Graugans – intelligenter Skeptiker
Name

Graugans (Anser anser)

Größe

74-84 cm mit einer Flügelspannweite bis zu 168 cm

Verbreitung

Europa, Asien

Lebensraum

Feuchtgebiete wie Teiche, Seen, Flüsse sowie Felder, Wiesen, Weiden, Parks

Brutdauer

30 Tage

Nahrung

Gräser, Wurzeln, Kräuter, Samen und Früchte von Wasserpflanzen

Nachdem Graugänse in Teilen Deutschlands bis in die 1940er Jahre eher selten waren, sind sie durch erfolgreiche Wiederansiedlungsprojekte heute wieder weit verbreitet. Am Himmel sind sie oft in der typischen V-Formation zu sehen. Was sie sonst noch ausmacht, erfahrt ihr in diesem Beitrag.

Aussehen

Bei der Graugans ist der Name Programm. Ihr Gefieder zeigt eine Mischung aus Grau- und Brauntönen, die sich über den gesamten Körper erstreckt, wobei der Hals und Kopf etwas heller gefärbt sind. 

Besonders im Flug kommt ihre Schönheit zur Geltung: Die weiße Schwanzdecke, durchzogen von einer weißen Binde, bildet einen auffälligen Akzent zum eher erdigen Gefieder. Der kräftig orange bis zartrosa gefärbte Schnabel, zusammen mit den rosa Beinen, rundet das Gesamtbild der Graugans ab. Ihr aufrechter Hals verleiht ihnen eine selbstbewusste Erscheinung.

Vorkommen

Graugänse sind in Europa und in Teilen Asiens zu Hause. Dort sind sie vor allem in Feuchtgebieten anzutreffen. Ob am Parkteich oder an der Küste – Graugänse fühlen sich in der Nähe von Wasser am wohlsten. Das finden sie im Herbst auch oft auf Feldern, wo sie in großen Trupps angetroffen werden können. Graugänse sind äußerst intelligent und finden deshalb überall Samen und Pflanzen.

Meistens bleiben Graugänse lieber auf Abstand von den Menschen – sie würdigen Spaziergänger höchstens mit einem skeptischen Blick aus der Ferne. Trotzdem fühlen sie sich auch an Gewässern wohl, an denen tagsüber viele Menschen ihre Zeit verbringen. Sobald die Menschen weg sind, beginnt der Badespaß der Vögel. Da sie tag- und nachtaktiv sind, stört sie diese späte Stunde wenig. Wer weiß, vielleicht tummeln sich auch an eurem liebsten Badesee in der Nacht einige Graugänse. 

Verhalten und Wissenswertes

Als eigentlicher Zugvogel überwintern Graugänse in Südfrankreich und Spanien. Sie brüten meist in Nordeuropa, haben sich mittlerweile aber auch ganzjährig in Deutschland angesiedelt. Dank milder Winter ohne viel Schnee bleiben viele Graugänse als Standvögel bei uns. 

Jedes Jahr im Februar sammeln sich Graugänse in größeren Schwärmen, um Partner zu finden. Einmal verbunden, bleiben diese Paare ihr ganzes Leben lang zusammen, wobei auch gleichgeschlechtliche Partnerschaften keine Seltenheit sind. Interessanterweise ziehen sie manchmal sogar eine dritte Gans zum Brutgeschäft hinzu, die sich nach der Aufzucht jedoch wieder entfernt.

Während der Brutzeit von April bis Juni sind die Bodenbrüter paarweise in losen Verbänden unterwegs. Ihre 5-8 Eier legen sie in Nester auf erhöhte und unzugängliche Plätze im Schilf oder zwischen hohe Wasserpflanzen. Nach etwa einem Monat schlüpfen die Jungen, die liebevoll Gössel genannt werden. Als Nestflüchter folgen sie ihren Elterntieren und werden mit etwa acht Wochen flugfähig. Ihre Eltern verlassen sie jedoch erst endgültig zur nächsten Brutperiode – bis dahin bleibt der Familienverband bestehen.

Graugänse gelten allgemein als besonders intelligent. Sie können sehr gut hören und sogar Gesichter wiedererkennen. Ihr gut entwickelter Geruchssinn und ihr kluges Verhalten haben ihnen bereits in der Antike den Ruf als wachsame Vögel  eingebracht, die sogar den einen oder anderen Menschen in die Flucht geschlagen haben. 

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Titelfoto von Lukáš Kadava auf Unsplash

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