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Allgemein Vogelwelt

Wie fliegen Vögel?

Wie fliegen Vögel?

Als Mensch kann man den Vögeln nur neidisch zusehen, wie sie sich elegant durch die Luft bewegen und scheinbar schwerelos über die Erde gleiten. Doch wie fliegen Vögel überhaupt?

Leicht wie eine Feder

Das Körpergewicht hat einen Einfluss darauf, ob Vögel fliegen können oder nicht. Manche Vögel erreichen trotz ihrer schieren Leichtigkeit in der Luft ein beeindruckendes Gewicht. Der Flugsegler Weißstorch wiegt knapp vier Kilogramm, der Bussard bringt es auf 850 Gramm und ein Basstölpel auf 2,8 Kilogramm. Der Wanderalbatros wiegt unglaubliche neun und der Höckerschwan rund zehn Kilogramm. Sehr viel schwerer darf ein Vogel auch nicht werden, denn Vögel mit einem sehr hohen Gewicht müssten schneller fliegen, was ihnen nur bedingt gelingt.

Perfekte Beweglichkeit

Zum Fliegen sind außerdem der stromlinienförmige Körperbau, die glatten Oberflächen der Flügel und Tausende von Muskeln der Vögel bedeutend. Eine Gans soll laut einer Schätzung von Zoologen über 12.000 Muskeln besitzen, die dazu dienen, ihre Federn zu bewegen.  Vögel können ihre Flügel in alle möglichen Richtungen bewegen: oben, unten, vorn oder hinten. Durch verschiedene Anstellwinkel, die Bewegung des Schwanzes oder die Verkleinerung ihrer Flügelfläche sind sie unglaublich wendig und können so perfekt Windstöße für Ihren Flug ausnutzen.

Völlig schwerelos

Die Schwerkraft und den Luftwiderstand zu überwinden, kostet Energie. Um geradeaus fliegen zu können, muss eine Taube ihre Stoffwechselleistung um das Fünffache steigern. Und auch der Flugbeginn und Steigflug kostet sie einiges an Energie. Beim Start nutzen Tauben schnell einsetzbare Kohlenhydrate und wechseln beim Dauerflug zur Verbrennung ihres körpereigenen Fettes. Allein bei der optimalen Fluggeschwindigkeit können Vögel mit Minimalleitung durch die Lüfte gleiten.

Thermik und Wind

Damit das Fliegen nicht allzu anstrengend ist, nutzen viele Vögel Thermiken und Windströme, um Energie zu sparen. Der Albatros zum Beispiel kann stundenlang, ohne auch nur ein einziges Mal mit den Flügeln zu schlagen, durch die Luft segeln. Der Wind wird direkt über den Wellten gebremst und ist damit langsamer als in anderen Luftschichten. Wenn der Albatros dann ganz dicht über der Wasseroberfläche fliegt, stellt er sich auf und gewinnt dabei so lange an Höhe, bis sein Schwung aufgebraucht ist. Anschließend gleitet er wieder abwärts, um seine Geschwindigkeit zu erhöhen und steigt schließlich wieder gegen den Wind empor und wiederholt dieses Vorgehen wieder und wieder, um Energie zu sparen (diese Flugweise nennt man auch “dynamischen Segelflug”).

Energie auftanken

Langstreckenzieher verlieren vor allem wegen des Wasserverlustes an Körpermasse, weshalb sie fast austrocknen. Damit sie nicht überhitzen, müssen sie den Wasserdampf wegatmen, der bei der Energiebereitstellung durch anfallende Wärme entsteht. Viele Vögel brauchen deshalb etappenweise Flächen mit ausreichend Ruheplätzen, Nahrung und Wasser, um ihre Energie auftanken zu können.

Welche Vögel können nicht fliegen?

Natürlich gibt es bei Vögeln unterschiedlich gute Flieger und manche Vogelarten fliegen überhaupt nicht. Straußenvögel wie Nandus oder Emus zum Beispiel gehören zu den flugunfähigen Vögeln. Auch Rebhühner fliegen nur, um ihren Feinden zu entkommen. Der Turmfalke oder der Kolibri verwenden den sogenannten Rüttelflug. Dabei verändern Vögel ihre Position zum Boden nicht und scheinen wie in der Luft stehenzubleiben. Kleine Vögel bewegen sich durch aktiven Flügelschlag und brauchen dazu viel Energie. Segler machen da eine Ausnahme: die typischen Segler, wie der Bindenfregattvogel, haben alle große Flügelflächen, um die Aufwinde optimal nutzen zu können. So fällt ihnen das Fliegen so leicht, dass sie sogar während der Nacht im Flug zu schlafen scheinen.

Titelfoto von T_Tide auf Pixabay

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