Der Bienenfresserpfad am Kaiserstuhl

Länge

ca. 16 Kilometer

Dauer

ca. 3,5 Stunden

Schwierigkeitsgrad

mittel

Beobachtungszeitraum

ideal im späten Frühling sowie im Sommer

Ausrüstung

Fernglas (z.B. sektor DS 8×42 compact+ von Eschenbach), Spektiv, Bestimmungsbuch, Wanderausrüstung, Sonnenschutz

Gezwitscher auf einem erloschenen Vulkan

Mit einer Höhe von 557 Metern erhebt sich der Kaiserstuhl aus der Oberrheinischen Tiefebene. Vor etwa 15 Millionen Jahren war er noch ein aktiver Vulkan, doch mittlerweile schlummert das Erdreich hier tief und fest. An der Oberfläche gibt es dafür umso mehr Leben.

Der Kaiserstuhl ist eine der wärmsten Regionen Deutschlands und ein beliebtes Weinanbaugebiet. Neben den weitläufigen Terrassen der Winzer zeigen sich aber noch andere Landschaften. Die trocken-warmen Lebensräume beherbergen ein Paradies für jeden Hobbybotaniker. Zahlreiche Orchideen vereinen sich mit anderen Pflanzen zu einem Blütenmeer und locken (teilweise sehr seltene) Insekten und Spinnen an. Aber hier ist die Nahrungskette natürlich nicht vorbei. Insektenfressende Vogelarten lassen sich das reiche Nahrungsangebot nicht entgehen und machen den Kaiserstuhl zu einem beliebten Beobachtungsgebiet. Besonders lohnenswert: der Bienenfresserpfad.

Den fliegenden Diamanten auf der Spur

Der Bienenfresserpfad beginnt in Ihringen und führt mitten durch das Hauptverbreitungsgebiet der Art bis nach Königschaffhausen. Zugegeben, es gibt die eine oder andere Steigung und zur Beobachtungszeit wird es schnell ziemlich warm. Also: genug zu trinken einpacken und den Sonnenhut nicht vergessen!

Den bunten Wappenvogel des Kaiserstuhls könnt ihr am ehesten an den steilen Lößwänden des Gebietes entdecken. Nach ihrer Rückkehr aus Afrika im Mai graben sie dort ihre Bruthöhlen. Ihr könnt sie auch bei der rasanten Jagd in der Luft beobachten, wo sich gleichzeitig noch Alpensegler und Wespenbussarde zeigen.

Ab Mitte April kehren auch Wiedehopfe und Wendehälse zum Kaiserstuhl zurück. Gerade der Wiedehopf war bis in die 1960er Jahre eine typische Art des erloschenen Vulkans. Doch die intensive Landwirtschaft und der gefährliche Straßenverkehr forderten viele Opfer. Nachdem sich immer mehr Naturfreunde für den schönen Vogel einsetzen, ist er heute wieder eine Zielart am Kaiserstuhl.