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Wie und wo schlafen Vögel?

Wie und wo schlafen Vögel?

Wie und wo schlafen Vögel?

Habt ihr euch schon mal gefragt, wie und wo Vögel eigentlich schlafen? Diese Frage ist auf Anhieb gar nicht so leicht zu beantworten. Die Wahl des Schlafplatzes und selbst der Schlafposition hängt von verschiedenen Faktoren ab. In unserem Blogartikel zeigen wir euch, wie und wo sich die diversen Vogelarten ihren Erholungsschlaf abholen.

Die verschiedenen Schlafzimmer der Vögel

Entgegen der typischen Vorstellung schlafen die meisten Vögel nicht in ihren eigenen Nestern. Diese werden vornehmlich für die Brut und Aufzucht der Jungvögel genutzt, auch wenn während der Brutzeit einige Brutpaare in ihren Nestern nächtigen. Sind die Jungvögel alt genug, um das Nest zu verlassen, wird der Bau auch nicht weiter genutzt, schließlich ist er in der Regel voller Federn, Essensresten und Kot. Ein Nest ist also oft zu unhygienisch und eignet sich außerhalb der Brutzeit nicht als ordentlicher Schlafplatz. Vögel schlafen daher an ganz verschiedenen Orten. Wo genau, hängt von vielen Faktoren ab. Hierbei spielt das Wetter und vor allem die Vogelart eine wichtige Rolle. Die meisten Vögel schlafen in größeren Gruppen auf Bäumen oder dichtem Gebüsch. Kleinere Singvögel, wie etwa der Sperling, die Amsel oder die Mönchsgrasmücke, schlafen gemeinsam mit artverwandten Vögeln auf höher gelegenen Ästen. Die besondere Struktur ihrer Füße verhindert dabei, dass die im Stehen schlafenden Vögeln vom Baum fallen. Das gemeinsame Suchen eines Schlafplatzes für artverwandte Vögel hat dabei ganz pragmatische Gründe: Es dient dem gegenseitigen Warmhalten. Kommt es im Sommer zu starkem Unwetter, suchen sich die Singvögel einen trockenen Ort. Das kann ein Vogelhaus, eine Baumhöhle oder aber auch ein dichtes Gebüsch sein. Im dichten Gebüsch treffen die kleinen Singvögel höchstwahrscheinlich auf größere, bodennah lebende Vögel, wie etwa Schneehühner oder Fasane, die eine Übernachtung im Dickicht den Bäumen vorziehen. Andere Vögel, wie etwa Wasservögel, schlafen in der Regel schwimmend im Wasser oder in Ufernähe, wodurch sie zusätzlichen Schutz vor Raubtieren haben.

Besondere Vögel – Besondere Schlafgewohnheiten

Neben den eher unspektakulären Schlafzimmer vieler Vögel gibt es einige, die eindeutig aus der Reihe tanzen. Dazu zählt zum Beispiel der Bindenfregattvogel. Dieser interessante Wasservogel kann zwar unglaublich lange Strecken per Flug zurücklegen, dafür kann er nicht schwimmen. Um die langen Beutezüge zu überstehen, kann der Bindenfregattvogel im Fliegen schlafen! Allerdings ist diese Art des Schlafens mit einer Dauer von maximal 42 Minuten eher ein Nickerchen als ein wirklich langer Schlaf, für den Bindenfregattvogel reicht es aber. Ein anderer Vogel, der mit seinen Schlafgewohnheiten hervorsticht, ist die Winternachtschwalbe. Diese kleine, nur in Nordamerika vorkommende Schwalbenart ist der einzige Vogel, der nachweislich einen Winterschlaf hält. Werden die Monate zu kalt für den Vogel, sucht er sich einen passenden Platz, zum Beispiel einen Felsspalt und hält dort für einige Wochen einen Winterschlaf. Wenn das Wetter wieder wärmer wird und die Winternachtschwalbe wieder mehr Futter findet, wacht sie wieder auf.

Vogelschlaf: Dauer, Rhythmus und Tiefe

Wie lange ein Vogel schläft, hängt ebenfalls von seiner Art sowie seines Schlafplatzes ab. Einen langen Schlaf, den wir Menschen als ausreichend bezeichnen würden, hat dabei kaum ein Vogel. Am ehesten aber kommen die Höhlenbrüter mit einer durchschnittlichen Schlafdauer von 6 Stunden an die menschliche Definition eines erholsamen Schlafes. Vögel, die auf den Bäumen schlafen, müssen etwas wachsamer sein und schlafen in der Regel nur zwischen 2 und 5 Stunden. Einige Vögel verzichten während der Balzzeit beinahe komplett auf ihren Schlaf, um mehr Zeit mit der Fortpflanzung verbringen zu können. Zu diesen Vögeln zählt zum Beispiel der arktische Graubruststrandläufer, der abgesehen von einigen Nickerchen die gesamte Balzzeit über wach ist. Doch auch das andere Extrem gibt es unter den Vögeln: So schläft die Taube beinahe die ganze Nacht durch und hält auch über den Tag verteilt einzelne Nickerchen ab. Der Schlafrhythmus der Vögel ist ebenfalls von der jeweiligen Art abhängig. Abgesehen von den nachtaktiven Vögeln, wie etwa dem Waldkauz, schlafen alle Vögel während der Nacht. Kurz vor oder nach dem Sonnenuntergang sammeln sich die Vögel an ihrem gemeinsamen Schlafplatz. In der Nacht entwickeln Vögel das Hormon Melatonin, welches durch die ersten Strahlen der Sonne aktiviert wird und die Vögel aufwachen lässt. Sind im Sommer die Nächte besonders kurz, kann es schon mal sein, dass einige Vögel tagsüber ein kleines Nickerchen halten. Das Besondere am Schlaf der Vögel ist der Umstand, dass die meisten von ihnen in keine wirklich Tiefschlafphase fallen. Die meisten Vögel haben also nur einen sehr leichten Schlaf, um sich auch in der Nacht von Fressfeinden schützen zu können. Selbst kleinste Veränderungen in ihrer Umgebung bemerken Vögel während des Schlafes. Manche Vögel schlafen deswegen nur mit einem geschlossenen Auge. Einen besonders leichten Schlaf haben Enten. Bei ihnen ruht während des Schlafes nur eine Gehirnhälfte, während die andere aktiv bleibt, damit sich der Vogel bei Gefahr schnell in Sicherheit bringen kann.

Den Garten schlaf-freundlich für Vögel gestalten.

Wenn man den Vögeln einen angenehmen Schlafplatz im eigenen Garten vorbereiten will, geht das ganz einfach. Ein Nistkasten, der in der richtigen Höhe angebracht ist, um die schlafenden Vögel vor Katzen und Mardern zu schützen, ist für viele Vögel bereits ein toller Schlafplatz. Wichtig ist nur, dass Nachts die Beleuchtung im Garten abgeschaltet wird, damit der Tag-Nachtrhythmus der Vögel nicht durcheinander gebracht wird. Da Vögel aber auch hohen Wert auf einen sauberen Schlafplatz legen, sollte der Nistkasten regelmäßig gereinigt werden.

Weiteres interessantes Wissen über Vögel

Ihr wollte weitere spannende Dinge über Vögel lernen? In anderen Blogartikeln klären wir weitere “wie” Fragen rund um das Thema Vögel. In diesen Beiträgen erfahrt ihr, wie Vögel riechen, sehen, schmecken oder auch hören können. Titelbild von Cairomoon auf Pixabay

1 Comment

  • Ich liebe dieVogelwelt u. möchte noch mehr erfahren! Danke!
    Lg Barbara

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