Baltrum

Länge

ca. 12 Kilometer

Dauer

ca. 4 bis 5 Stunden

Schwierigkeitsgrad

leicht

Beobachtungszeitraum

vor allem Frühling bis Herbst

Ausrüstung

Fernglas (z.B. sektor DS 8 x 42 compact+ von Eschenbach), Spektiv, Bestimmungsbuch

Baltrum: Ruhepol in der Nordsee

Auf Baltrum hat die Uhr weit weniger Macht über die Menschen als an anderen Orten. Die kleinste ostfriesische Insel verbietet das Auto fahren, dagegen werden Beschaulichkeit und Ruhe groß geschrieben. Lange, komplizierte Wege gibt es ja sowieso nicht – die Insel ist fünf Kilometer lang und 1,4 Kilometer breit. Wer es doch mal etwas eiliger hat, nimmt das Fahrrad oder die Pferdekutsche. Die knapp 500 Einwohner leben in den drei Ortsteilen Westdorf, Ostdorf und Altes Ostdorf. Die restliche Fläche der Insel ist vom Sandstrand und den weitläufigen Dünen voller Sanddorn- und Holunderbüschen bestimmt.

Es passt zur langsamen Lebensart auf Baltrum, dass sich die Zivilisation auf dem „Dornröschen der Nordsee“ ziemlich langsam entwickelte. 1398 fand die Insel zum ersten Mal urkundliche Erwähnung, noch im 17. Jahrhundert war sie von nur 14 Haushalten bewohnt. Strom gab es ab 1925, fließendes Wasser zehn Jahre später. Mit dem erfolgreichen Tourismus kamen natürlich nach und nach immer mehr Annehmlichkeiten hinzu. Heute ist Baltrum ein staatlich anerkanntes Nordseeheilbad.

Von Inselspitze zu Inselspitze

Eine Tour über die Insel Baltrum gestaltet sich nicht sonderlich kompliziert. Üblicherweise startet man am Westende, wo auch das Dorf liegt. Hier beginnt ein zwei Kilometer langer Abschnitt mit Steinbuhnen und anderen Schutzanlagen. Auf den Buhnen halten sich das ganze Jahr über Steinwälzer auf. Manchmal finden sich hier auch Ringelgänse ein, um nach Algen zu suchen. Bevor ihr so richtig startet, solltet ihr auf jeden Fall noch einen Abstecher zum Hafen machen. An seiner östlichen Wattkante befindet sich nämlich ein bei Vögeln sehr beliebter Hochwasserrastplatz. Bei Ebbe lassen sich dort unter anderem Austernfischer, Große Brachvögel, Rotschenkel und Alpenstrandläufer beobachten. Im Sommer kommen jede Menge Pfuhlschnepfen und Knutts hinzu. Ihr lauft weiter nach Osten, immer parallel zur Küste. Im Westheller, südlich des Ortsteils „Ostdorf“ trefft ihr auf die Lachmöwenkolonie, die dort schon seit mehr als zwanzig Jahren besteht. Mit über 2.500 Paaren ist sie eine der größten Kolonien Deutschlands. Auf den nahegelegenen Salzwiesen brüten Löffler, Rohrweihen, Rotschenkel, Feldlerchen und Wiesenpieper.

Am Strand entlang nach Hause

Der Deichweg führt euch immer weiter Richtung Osten, sein befestigter Abschnitt endet an der Jugendbildungsstätte des Niedersächsischen Turner-Bundes. Ab hier führt der sogenannte „Katastrophenweg“ weiter durch die Salzwiesen. Achtet auf Enten, Gänse und brütende Löffler. An der Ostspitze, die die Einheimischen „Osterhook“ nennen, habt ihr den wichtigsten Vogelbeobachtungsplatz der Insel erreicht. Gerade während der Hochwasserperiode kommen euch hier die verschiedensten Arten vor die Linse, ein Spektiv ist sehr zu empfehlen. Den Rückweg könnt ihr mit der Pferdekutsche bestreiten oder den über sechs Kilometer langen Oststrand entlangwandern. Aber Achtung: Das Laufen im Sand dauert oft länger, als man glaubt und die Flut wartet auf niemanden. Achtet außerdem unbedingt auf Strandbrüter, haltet genug Abstand und übertretet keine Absperrungen. Auf Höhe von „Ostdorf“ spitzt sich die Insel schließlich wieder zu und ihr erreicht die Ortschaft.

Impressionen