Eine Tour rund um das Steinhuder Meer
Länge
ca. 32 Kilometer
Dauer
Tagestour
Schwierigkeitsgrad
mittel
Vogelarten
Bekassine, Blässgans, Blaukelchen, Fischadler, Gänsesäger, Großer Brachvogel, Haubentaucher, Kampfläufer, Karmingimpel, Knäkente, Kormoran, Kornweihe, Kranich, Krickente, Löffelente, Neuntöter, Rohrschwirl, Rohrweihe, Rotmilan, Rotschenkel, Schnatterente, Schwarzspecht, Seeadler, Silberreiher, Tafelente, Tundrasaatgans, Tüpfelsumpfhuhn, Ziegenmelker, Zwergsäger
Beobachtungszeitraum
ganzjährig
Ausrüstung
Fernglas (z.B. sektor DS 8×42 compact+ von Eschenbach), Bestimmungsbuch, Fahrrad- bzw. Wanderausrüstung
Ein „Meer“ von Vogelarten
Der Mittelpunkt des Naturparks Steinhuder Meer ist natürlich das Gewässer selbst. Je nach Wasserstand erreicht es eine Größe von etwa 30 Quadratkilometern und ist von reizvollen Dünen, Mooren, Bruchwäldern, Feuchtwiesen und Schilfzonen umgeben. Klingt nach einem Vogelparadies? Ist es auch. Mehr als 280 Vogelarten konnten schon am Steinhuder Meer nachgewiesen werden, davon etwa 150 als Brutvögel. An einer 2014 entstandenen Wasserfläche konnten bereits im ersten Jahr nach der Fertigstellung 180 verschiedene Arten beobachtet werden.
Das Gebiet ist nicht nur für Vogelliebhaber reizvoll, sondern dient mit großzügigen Steganlagen, einer Badeinsel und zwei Strandpromenaden auch dem Tourismus. Damit die Tiere davon nicht übermäßig gestört werden, gibt es ein gut ausgebautes Wegenetz mit zahlreichen Beobachtungstürmen und –hütten. Der circa 32 Kilometer lange Rundweg eignet sich wunderbar zur Vogelbeobachtung und ist mit dem Fahrrad gut zu bewältigen.
Per Drahtesel um das Steinhuder Meer
Wir lassen unsere Version der Tour in Winzlar am Westufer beginnen. Ihr könnt das aber individuell entscheiden und euch zum Beispiel erst das Scheunenviertel von Steinhude ansehen. In den denkmalgeschützten Fachwerkbauten wurde einst Getreide, Heu und Stroh gelagert. Heute findet ihr dort neben einer Galerie und einem Café auch das Naturpark-Informationszentrum.
Von Winzlar aus führt der Weg zunächst durch die Meerbruchswiesen, die typische Wiesenbrüter wie Bekassinen und Große Brachvögel anzieht. Im Winter hingegen rasten hier jede Menge arktische Gänse. Ihr erreicht eine kleine Beobachtungsstation, die genau zwischen den Horsten von See- und Fischadlern liegt. So bequem kann man zwei verschiedenen Adlerarten selten ins Nest schauen. Anschließend überquert ihr eine Brücke über den Südbach und erreicht das „Kleine Vogelbiotop“. An der vier Hektar großen Wasserfläche brüten viele Enten sowie Kraniche, Kiebitze, Flussregenpfeifer, Bekassinen, Rohrschwirle und andere Arten. Außerdem dient sie zahlreichen Limikolenarten als Rastplatz.
Der Weg führt zu drei verschiedenen Beobachtungshütten, die jeweils verschiedene Perspektiven bieten, und schließlich auch zum Westturm. Von dort habt ihr einen tollen Blick über das Steinhuder Meer und könnt mit Glück Adler bei der Jagd beobachten. Auch der Büffelturm nördlich des Vogelbiotops ist ein lohnenswerter Zwischenstopp. Er heißt so, weil das Gras auf den angrenzenden Flächen von den genügsamen Wasserbüffeln kurz gehalten wird.
Die nächste Station ist die Plattform „Neue Moorhütte“ im Nordostzipfel des Gebietes. Hier könnt ihr die Schilfflächen des Ostufers überblicken. Der Rundweg berührt die Ortschaft Großenheidorn und führt euch anschließend zum Ostturm. Von dort habt ihr auch die Möglichkeit, einen zum Rundweg gehörenden Erlebnisweg durch das Tote Moor zu nehmen.
Auch die Badeinsel in Steinhude ist eine Pause wert, denn im Obergeschoss des Pavillons gibt es eine Dauerausstellung zum Thema Vogelzug. Vor allem im Winter sollte man auch den schönen Blick über den See nutzen und die zahlreichen Meeresenten und Mittelsäger beobachten.
Die letzte Station ist die Mündung des Hagenburger Kanals, wo im Winter ebenfalls viele Wasservögel rasten. Danach führt euch der Rundweg wieder bis nach Winzlar.