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Vögel an der Förde – Das Naturschutzgebiet Schleimündung

Vögel an der Förde – Das Naturschutzgebiet Schleimündung

Was ist eine Förde?

Das Naturschutzgebiet Schleimündung liegt im Norden Schleswig-Holsteins und – wie der Name schon sagt – an der Mündung der Schlei in die Ostsee. Bei der Schlei handelt es sich allerdings nicht um einen Fluss. Sie führt Meereswasser und ist eine so genannte Förde. Das sind Meeresbuchten, die durch Gletscherzungen ins Festland geschürft wurden. (Bei Fjorden ist es anders herum: Da schieben sich die Gletscher aus den Bergen des Festlands Richtung Meer.) Eine Förde ist eine eher unbekannte Landschaftsform und in Deutschland nur im äußersten Norden zu finden.

Abgelegenes Vogelparadies

Das Naturschutzgebiet besteht bereits seit 1927 und wird vom Verein Jordsand betreut. Kleine Buchten, Dünen, Salzwiesen und Strandwälle treffen hier auf den naturbelassenen Ostseestrand. Er ist einer der wenigen Strandabschnitte, den Touristen nicht betreten dürfen. Eine Ausnahme bilden die geführten Wanderungen durch das Gebiet. Sie starten von April bis Oktober täglich außer montags an der Vogelwärterhütte.

Die Schleimündung ist aus vielen Gründen für Zug- und Rastvögel attraktiv. Gerade die Limikolen freuen sich über die Eigenarten der Landschaft. Zum Beispiel schwankt der Wasserstand der Schlei je nach Windrichtung. Starker Westwind drückt das Wasser aus der Bucht und lässt breite Schlammflächen entstehen. Galloway-Rinder weiden auf den Flächen und halten Schilf und Büsche kurz. Das ist für Bodenbrüter besonders wichtig.

Die Vogelwelt im Naturschutzgebiet Schleimündung

Zu den häufigsten Brutvögeln im Naturschutzgebiet Schleimündung gehören Sturmmöwen, Graugänse, Feldlerchen, Wiesenpieper sowie Küstenseeschwalben. In den Strandwällen brüten Brandgänse und Mittelsäger, um ihre Jungen kurz nach dem Schlüpfen auf die Schlei zu führen. In den Salzwiesen haben einige Rotschenkel ihr Revier. Ihre Nachbarn am Sandstrand sind Austernfischer und Sandregenpfeifer. Für sie ist es ideal, dass Besucher den Strand nicht auf eigene Faust betreten dürfen. Ihre Eier liegen meist ungeschützt im Sand und könnten leicht zertreten werden.

Im März kommen die ersten Zugvögel. Vor allem Eiderenten und Weißwangengänse nutzen die Schlei als Leitlinie. Greifvögel, Tauben und Singvögel hingegen orientieren sich an der Küstenlinie. Wenn im Juli der Wegzug der Limikolen beginnt, lassen sich Alpenstrandläufer, Goßer Brachvogel, Grünschenkel, Pfuhlschnepfe und viele weitere Arten beobachten.

Tipps für euren Besuch

Am besten erreicht ihr das Gebiet über den Ort Kappeln. Wer mit der Bahn anreist, steigt in Süderbrarup aus und fährt mit dem Bus weiter nach Kappeln. Von hier verkehren im Sommer Ausflugsschiffe zur Lotseninsel mit ihrem malerischen Leuchtturm. Auf der Insel könnt ihr ebenfalls an Führungen teilnehmen.

Foto: Smonschken ( CC BY-SA )

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