Mechower See
Länge
ca. 8 Kilometer
Dauer
2,5 Stunden
Schwierigkeitsgrad
leicht
Vogelarten
Bekassine, Blässgans, Blaukehlchen, Bluthänfling, Braunkehlchen, Bruchwasserläufer, Drosselrohrsänger, Eisvogel, Feldschwirl, Gänsesäger, Grauammer, Grünspecht, Habicht, Kolbenente, Kranich, Nandu, Neuntöter, Pfeifente, Pirol, Reiherente, Rohrdommel, Rohrschwirl, Rothalstaucher, Schellente, Schlagschwirl, Schwarzspecht, Seeadler, Silberreiher, Sperbergrasmücke, Tafelente, Tundrasaatgans, Waldsaatgans, Zwergsäger, Zwergmöwe
Beobachtungszeitraum
Frühjahr bis Herbst
Ausrüstung
Fernglas (z.B. sektor DS 8×42 compact+ von Eschenbach), Spektiv, Bestimmungsbuch
Vom Grenzgebiet zum Naturparadies
Direkt an der Grenze zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein, drei Kilometer nordöstlich von Ratzeburg, liegt der Mechower See. Er ist Teil einer Seenkette und heute ein malerisches Naturparadies – doch früher war dieses Gebiet eine scharf bewachte Staatsgrenze. Hier trafen die DDR und die Bundesrepublik Deutschland aufeinander, der See und seine angrenzenden Flächen waren für Zivilisten tabu. Dieses Kapitel seiner Geschichte ist heute noch immer spürbar, sei es durch alte DDR-Grenzsperranlagen oder die Infotafeln des „Grenzweg Schlagsdorf“, den unsere Route manchmal berührt.
Der Mechower See liegt im Biosphärenreservat Schaalsee. Er ist seit 1992 als Naturschutzgebiet ausgewiesen und zudem Teil eines Vogelschutzgebietes. Die nächstgelegenen Ortschaften sind Schlagsdorf und Mechow.
Rundweg Mechower See
Den circa acht Kilometer langen Rundweg könnt ihr in beiden Ortschaften beginnen; in Schlagsdorf gibt es kostenlose Parkplätze am Infozentrum „Grenzhus“. Dort beginnt der „Moorweg“, der euch nordöstlich aus dem Dorf herausführt. Über einen Betonplattenweg gelangt ihr zur Nordspitze des Sees; achtet auf dem Weg auf Schlagschwirle. Am Nordwestufer findet ihr einen überdachten Aussichtsturm, der einen wunderbaren Blick über den See bietet. Hier solltet ihr eine Weile bleiben und das Fernglas bereithalten. Zu den wahrscheinlichen Beobachtungen gehören rastende Reiherenten sowie Drosselrohrsänger und Blaukelchen, die im Schilf ihren Gesang ertönen lassen. Im Westen, auf den weiten Äckern und Feldern, könntet ihr Nandus erspähen.
Der Rundweg führt euch weiter am nordwestlichen Ufer entlang und knickt dann in Richtung Mechow ab. In diesem Bereich zeigen sich häufig Grünspechte und Bluthänflinge. In Mechow geht ihr in Richtung Wietingsbeck über das Gelände des Gutshofes Mechow zurück zum See. Auf der rechten Seite könnt ihr nun die Mechower Staufläche überblicken. Hier brüten Rothalstaucher und zur Zugzeit sind zahlreiche Limikolen vertreten, darunter Bruchwasserläufer und Grünschenkel. Hier wurden auch schon Seltenheiten wie Rallenreiher oder Odinshühnchen gesichtet.
Im nächsten Abschnitt liegt der Rundweg zwischen einer großen Weidefläche und dem See. Hier könnt ihr das Wasser nicht so gut einsehen und solltet stattdessen auf Neuntöter, Braunkelchen und Grauammern achten. An der Südspitze des Sees ergibt sich allerdings nochmal ein lohnenswerter Ausblick, oft halten sich hier verschiedene Enten auf. Ihr umrundet die Südspitze und kommt schließlich auf eine Abzweigung Richtung Schlagsdorf zu. Es lohnt sich aber, noch ein Stück weiter geradeaus zu einer Badestelle zu gehen. Vom dortigen Steg könnt ihr auch den mittleren Teil des Sees gut überblicken. Anschließend nehmt ihr die Abzweigung und landet wieder am Ausgangspunkt.